Bisher unbekannte Bauphase der Pfarrkirche St. Martin in Eggolsheim entdeckt

Ein Archäologenteam der Bamberger Grabungsfirma IN TERRA VERITAS hat im Zuge der geplanten Umgestaltung des Kirchenumfelds der Pfarrkirche St. Martin in Eggolsheim, Landkreis Forchheim (Oberfranken) eine archäologische Sondierung bzw. Prospektion des Untergrunds durchgeführt. Die Ausgrabung konzentrierte sich zunächst darauf festzustellen, ab welcher Tiefe mit archäologischen Funden zu rechnen ist.

Bei den insgesamt sieben Sondagen wurden zahlreiche umgelagerte Skelettteile gefunden, sowie mehrere Bestattungen des 17. bis 19. Jahrhunderts. In den Gräbern fand man religiöse Beigaben wie Rosenkränze, Pilgerabzeichen und Anhänger mit religiösen Sprüchen.

Die Experten haben darüber hinaus jedoch noch eine neue Entdeckung bzgl. der Pfarrkirche selbst gemacht. Bisher war bekannt, dass das heutige Kirchengebäude auf einen Neubau der Jahre zwischen 1827 und 1830 zurückgeht. Der Vorgängerbau wurde 1305 errichtet und danach mehrfach umgebaut. Bei der archäologischen Ausgrabung konnte eine weitere, bisher nicht bekannte Bauphase um 1634 nachgewiesen werden. Die Auswertung dieser neuen Erkenntnis läuft derzeit noch. Eine kleine Publikation zu den Ergebnissen ist in Planung.

Südlicher Teil eines Sondageschnitts während der Präparierung der archäologischen Oberflächen (Plana und Profile) mit markierten Schichten. grüner Pfeil: Fötus, rote Pfeil: Kleidungsreste
Beim Bergen der Haken und Ösen eines barocken Kleidungsstücks
Bestattung der Zeit nach 1634 bis etwa 1700 mit metallenen Knöpfen, Haken und Ösen der Oberbekleidung
Sondageschnitt vor der St.Martinskirche